Mit 173 Räumen gehört das Königsschloss in Oslo zu Europas kleinen Residenzen. Im Stil des Klassizismus erbaut, befinden sich Wohnstätte und Gästehaus des amtierenden Königs in heutigem Staatsbesitz. An der Prachtstraße Karl Johans Gate im Westen der Innenstadt gelegen, umgibt die Anlage ein 22 Hektar großer Park, der teils öffentlich zugänglich ist.
Von Ende Juni bis Mitte August präsentiert sich das Königliche Schloss von Oslo jährlich Besuchern aus aller Welt. Interessierte erhalten die Eintrittskarten zu einer 60-minütigen Führung in Postämtern. Wer außerhalb der Besichtigungsmöglichkeit in die Hauptstadt Norwegens reist, kann die Wachablösung der Königlichen Garde täglich um 13.30 Uhr verfolgen. Rechtzeitiges Erscheinen sichert die besten Plätze.
Ein Blick in die Baugeschichte verrät, dass das norwegische Parlament König Karl III. Johann bereits 1822 eine Bausumme von 150.000 Dalern zuwies. Zum Zeitpunkt der Entscheidung gab es weder einen Bauplatz, noch einen Bauplan. Nur über den Standort seiner künftigen Residenz auf den Bellevuehöhen hatte der Monarch klare Vorstellungen.
So gingen dem Baubeginn vom Königsschloss in Oslo aufwendige Planierungsarbeiten voraus. Der eigentliche Plan eines H-förmigen Gebäudekomplexes konnte nach der Grundsteinlegung 1825 aus Kostengründen nicht umgesetzt werden. Heute besticht das 1836 fertiggestellte Bauwerk als dreigeschossige Flügelanlage mit Säulenfront im Zentrum. Der Architekt Hans Ditlev Franciscus von Linstow entwarf nicht nur das Königliche Schloss von Oslo, sondern erbaute auch die Karl Johans Gate der Innenstadt.
Inzwischen bedurfte der Wohn- und Amtssitz der königlichen Familie einer Generalsanierung, die ab 1992 in mehreren Bauphasen erfolgte. So erhielt das Königspaar im Südflügel eine zeitgemäße Wohnung mit Wintergarten. Zimmer und Suiten für Gäste wurden mit modernen Bädern ausgestattet. Zu dem beherbergt das Königsschloss in Oslo offizielle Räumlichkeiten zu Staatsempfängen, sowie Büros und Versorgungsräume für Hofangestellte.
Um die Residenz in Stil und Material passend zu gestalten, begab sich der Architekt auf eine Reise durch Europa. So ist die Ausstattung des 10 Meter hohen Ballsaals von der Arbeit Carl Friedrich Schinkels im Berliner Schauspielhaus inspiriert. Außerdem besitzt das Königliche Schloss in Oslo den ersten Raum Norwegens, der im Neorokoko entstand.
Bei der Innenraumgestaltung spielte der Dekorationsmaler Peder Wegmann eine bedeutende Rolle. Die Wandmalerei im Vogelzimmer erinnert an eine stimmungsvolle Atmosphäre im Gartenpavillon. Hier finden die Fototermine der königlichen Familie statt. Der eindrucksvolle Bankettsaal bietet 225 Gästen Platz im Königsschloss von Oslo. In der Räumlichkeit speist der König mit Staatsgästen. Wer geladen ist, wird von einer liebevollen Tischdekoration empfangen, auf die die Königin großen Wert legt. Das Esszimmer für 30 Personen ziert eine pompejanische Wandmalerei.
Das Königliche Schloss von Oslo ist idyllisch eingebettet in einer Grünanlage. Den englischen Landschaftspark gestaltete der Schlossgärtner Martin Mortensen ab 1840 mit Statuen, Teichen und Brücken. Unter dem beeindruckenden Baumbestand bevorzugen die Norweger ein Picknick. Der Platz vor dem Königsschloss in Oslo ist streng geometrisch geplant. An der Wache im Schweizer Stil erfolgt die Wachablösung der Garde. Im Südwesten des Parks sind Marstall und Reitstall zu finden. Dom, Parlament und Nationaltheater liegen unweit zur Sehenswürdigkeit.
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