Eine der wohl ältesten und weltweit beachtlichsten Sammlungen osmanischer Kunst außerhalb der türkischen Grenzen ist die Türckische Cammer in der Rüstkammer Dresden.
Die Türckische Cammer ist allerdings der Oberbegriff einer Teilsammlung in der sächsischen Rüstkammer. Über einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten sammelten sächsische Kurfürsten osmanische Kunstwerke. Die knapp 1000 Kunstgegenstände werden auf rund 750 Quadratmetern gezeigt und stammen entweder aus den damals gezielten Ankäufen oder waren diplomatische Geschenke hochrangiger Persönlichkeiten.
Zu den Exponaten gehören unter anderem acht geschnitzte Holzpferde in Lebensgröße die türkische Prunksättel tragen. Jedes einzelne Pferd wiegt ungefähr 150 Kilogramm und ist ein Unikat. Die prunkvoll geschmückten Araber sind nicht nur eine Augenweide, sie sind zudem auch ihrer historischen Überlieferung nach getreu angefertigt. Ihre authentischen Vorgänger verbrannten im Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs.
Einmalig sind auch die osmanischen Reflexbögen mit Originalbespannung. Das älteste Exemplar stammt aus dem Jahr 1586.
Doch zu den bedeutendsten Ausstellungsstücken gehört ein osmanisches, reich besticktes Dreimastzelt. Es ist ein 20 Meter langes, sowie 8 Meter breites und 6 Meter hohes Prunkstück und bildet den kostbarsten Schatz der Türckischen Cammer. Wer damals in diesem Zelt residierte, schaute im Inneren auf Blumenapplikationen, blütengefüllte Medaillons und goldene Wolkenbänder. Die edlen Stickereien wurden von Oktober 1994 bis März 2009 von bis zu 34 Mitarbeiterinnen der Veltheim-Stiftung in Handarbeit liebevoll und mit sehr viel Geduld restauriert.
Einzig und allein in Dresden können die Besucher dieses Zelt bestaunen und betreten. Damit können sie das Glanzstück und die Augenweide der damaligen osmanischen textilen Handarbeitskunst als absoluten Höhepunkt erleben.
Die Türckische Cammer ist im Residenzschloss zu finden. Die Eintrittskarten können im Innenhof am Ticketschalter erworben werden. Der Schlosshof ist zudem erreichbar vom Taschenberg 2 bzw. über die Schlossstraße (Haupteingang). Barrierefreie Eingänge sind über die Sophienstraße, Taschenberg 2 und den Haupteingang möglich.
Gültig für: Neues Grünes Gewölbe, Türckische Cammer, Rüstkammer im Riesensaal, Münzkabinett, Fürstengalerie, Hausmannsturm (April-Oktober), Weltsicht und Wissen um 1600, sowie aktuelle Sonderausstellungen im Kupferstich-Kabinett außer Historisches Grünes Gewölbe
Die Türckische Cammer ist täglich, außer Dienstags von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
Die Straßenbahnen 4, 8 und 9, Haltestelle „Theaterplatz“ halten in unmittelbarer Nähe. Am Residenzschlosses selbst stehen nur wenige Parkplätze zur Verfügung. Ein Parkhaus befindet sich am Altmarkt. Der Fußweg von dort aus beträgt ca. 5 Minuten bis zum Residenzschloss.
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