Kilmainham Gaol ist ein ehemaliges Gefängnis in der irischen Hauptstadt Dublin. Der Name wurde nach dem Stadtteil Kilmainham benannt, in dem sich das Gebäude befindet. Als „Neues Gefängnis“ 1796 erbaut, ersetzte es die alte Haftanstalt.
Bekannt ist Kilmainham Gaol für seine zahlreichen irischen Rebellenführer und nationalistischen Politiker, die im Kampf für die irische Unabhängigkeit, dem Osteraufstand 1916, einsaßen und größtenteils hingerichtet wurden. In den Zellen, die meist von fünf Häftlingen gemischten Geschlechts geteilt werden mussten, herrschten armselige Zustände, die Gewalttaten wie Vergewaltigungen zur Folge hatten. Die Architektur des mehrstöckigen Innenraums mit den Gefängniszellen an den Außenseiten verschaffte den Wärtern die ständige Kontrolle der Insassen, die nie wussten, wann sie unbeobachtet waren.
Als Irland die Unabhängigkeit erreichte, wurde die Haftanstalt 1924 geschlossen. Eamon de Valera, der 1932 gewählte irische Premierminister, kam der Titel des letzten Gefangenen zu.
Nach zunehmendem Verfall des Gebäudes, wurde Kilmainham Gaol in den Jahren um 1960 umfassend restauriert. Das Gefängnis wurde zu einem Museum umgebaut, in dessen Hof eine Gedenkstätte an die dort hingerichteten Anführer des Osteraufstandes erinnert.
Besichtigungen des Gefängnisses sind mit täglichen Führungen (zirka 5 Euro) möglich. In einer Galerie im Obergeschoss können Gemälde, Skulpturen und Schmuck von Häftlingen betrachtet werden. Kilmainham Gaol zählt in Europa zu den größten leeren Haftanstalten.
Als beliebte Kulisse für Streifen wie „Charlie staubt Millionen ab“ (1969), „Michael Collins“ (1996) oder „The Escapist – Raus aus der Hölle“ (2008) diente Kilmainham Gaol der Filmindustrie. Auch die irische Rockband U2 drehte in den Räumlichkeiten ihr Video „A Celebration“.